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Sau-Klingel

Neulich war ich beim eBay shoppen und fand diese wunderbare Funk-Türklingel mit Funk-Bewegungsmelder für sagenhafte €12,85, wohlgemerkt inklusive Porto und Batterien! Die angepriesene Reichweite von 80m sollte für eine Sau-Klingel genügen, also habe ich das Teil bestellt.

Der Plan: Gerät zerlegen, jagdlich einfärben (vorzugsweise in grün, das weiße Plastikgehäuse eignet sich nur für Schneeleopardenkirrungen), den Lautsprecher der Klingel regelbar machen und zusätzlich einen Ein-Aus-Schalter installieren, um Batterien zu sparen.

Nach wenigen Tagen war das Objekt der Begierde da. Doch oh Schreck, die Reichweite von satten 80m gilt laut Bedienungsanleitung nur für den Klingelknopf, wie soll ich den Sauen beibringen, da drauf zu drücken??? Der Bewegungsmelder schafft nur 40m!

Aber egal, zurückschicken bei dem Preis kommt überhaupt nicht in Frage, außerdem hatte ich schon den Lack gekauft. Somit ging es weiter in die nächste Runde, zerlegen der beiden benötigten Teile, Klingel und PIR-Melder. Den Klingelknopf werde ich eventuell so modifizieren, daß er von Bewegungen der Kirrtrommel auslöst.

Aber dazu später mehr, zunächst das Sau-Klingel-Experiment.

Der Sender wird von einer einzigen Schraube im Batteriefach zusammengehalten, eine weitere befindet sich im Inneren und fixiert die Elektronik. Nachdem die Schrauben entfernt wurden, kann das Gerät komplett zerlegt werden, leider sind die Batterieleitungen fest mit den Kontakten im Batteriefach verbunden und mussten abgelötet werden, schließlich gedachte ich, die Plastikteile mit Spraydosenlack zu bearbeiten und abkleben dauert viel zu lang.

Das Gehäuse des Gongs wird durch vier Schrauben zusammengehalten, außerdem befinden sich innen noch einmal vier davon.
Der Lautsprecher ist eingeklebt, deshalb habe ich ihn abgelötet und wollte ihn für die Lackierung abkleben, aber da ich nicht an die Luftschlitze herangekommen bin, habe ich ihn vorsichtig mit einem Schraubendreher herausgehebelt. Was wie feste Epoxydklebe aussieht ist in Wirklichkeit ein zähes dauerelestisches Klebemittel, dessen Haftkraft äußerst begrenzt ist :-)

Jetzt war es endlich soweit, die Dose Dupli-Color (Kunstharz, matt und grün) wollte drei Minuten geschüttelt werden und schon erhielt die ehemalige Türklingel die höheren jagdlichen Weihen. Leider steht im Kleingedruckten auf der Dosenrückseite, daß der Lack 24 Stunden zum Aushärten benötigt......

Status nach einer Stunde basteln: Plastikteile sind grün, im Wohnzimmer steht ein Karton mit Schrauben, Elektronik und Platinen herum.












Am nächsten Tag

Nach etwas Probiererei und unter Verwendung der Bastelkiste, habe ich folgende Lösung zur Reduzierung des Lautstärkepegels gefunden. Linkes Prinzipschaltbild =VORHER, Rechtes Bild = NACHHER.

Ich habe somit die dritte AA-Baterie eingespart, welche aber aus mechanischen Gründen durch ein Stück Rundholz ersetzt werden muss, den Lautsprecher entfernt und für meinen Kopfhörer eine 3,5mm Klinkenbuchse eingebaut. Der Elko samt Widerstand finden im ehemaligen Lautsprecherschornstein reichlich Platz. Wie üblich, habe ich die Teile mit Heißkleber fixiert.

Auf dem Bild sieht man auch sehr schön, warum die Holzbatterie notwendig ist.



































Bis hierhin bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden:






So weit, so gut. Jetzt muss noch das Reichweitenproblem, so es denn eines ist, angegangen werden. In Frage kommen drei Maßnahmen: Erhöhung der Sendeleistung, Verbesserung der abgestrahlten Leistung durch Antenne und Verbesserung der Empfangsleistung durch angepasste Antenne.

Die Reichweite genügt vollends! Schade nur, dass jemand ein dringendes Bedürfnis verspürte, den Bewegungsmelder unbedingt klauen zu müssen (kotz).


Ich habe also notgedrungen noch eine Klingel umgebaut, die Anleitung ist somit reproduzierbar.

Liebe Diebe, macht es wie Elvis - sterbt auch!

Wer sich jetzt fragt, ob er so ein Teil unbedingt braucht, sollte sich das Produktvideo dazu ansehen:

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